Was Familien wollen – beim Ideensammler können Familien Wünsche äußern

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Familienbeauftragte Caroline Lang (rechts) mit Oberbürgermeister Andreas Starke beim Aufstellen des Ideensammelrs im Eingangsbereich des Rathauses am Maxplatz. © Stadt Bamberg, Pressestelle, Stephanie Schirken-Gerster
„Das Leben ist kein Wunschkonzert“, heißt es gerne. Manchmal entwickeln sich aus Wünschen aber auch spannende Visionen. Mit ihrem „Ideensammler“ hat sich die neue Familienbeauftragte Caroline Lang getraut, die Bamberger Familien nach ihren Wünschen zu fragen – und ihre Antworten ernst zu nehmen.

Seit 18 Monaten arbeiten Sie als Bamberger Familienbeauftragte. Sehen Sie die Stadt jetzt mit anderen Augen?

Ja, weil ich durch das Amt viel mehr von den Sorgen der Familien mitbekomme und durch ihre Wünsche manches entdecke, das verbesserungswürdig ist. Zudem öffnet es mir den Blick über den Tellerrand: Vorher lebte ich vor allem in der Welt,  in der sich meine eigenen Kinder (2,5 und 4 Jahre, Anm. d. Redaktion) bewegen. Jetzt habe ich verstärkt die Schulkinder und die Jugendlichen im Blick und möchte mich für sie stärker engagieren.

 

Sind Sie den Bamberger Familien näher gekommen?

Es werden viele Nöte mit der Bitte um Unterstützung an mich herangetragen, vor allem im Bereich Kinderbetreuung. Da geht es nicht nur um Krippenplätze, sondern auch um die Mittagsbetreuung von Schulkindern. Arbeitende Eltern und auch ihre Arbeitgeber wollen natürlich planen können. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine tägliche Herausforderung, bei der man sich auf die Kinderbetreuung verlassen können muss.

 

Welche Zielsetzung steckt hinter Ihrem „Ideensammler“?

Das ist ein offenes Angebot, in das jede Familie ihre Anregungen und Wünsche einbringen kann. Ich möchte sehen, wo den Familien in Bamberg der Schuh drückt, um dazu als Vermittlerin einen lebendigen Dialog zwischen ihnen und der Stadt Bamberg zu initiieren.

 

Welche Themen landeten auf den vorderen Rängen?

Auf Platz 1 steht erwartungsgemäß das Thema Kinderbetreuung, sprich: der weitere Ausbau von Krippen- und Hortplätzen. Gleich darauf folgen viele Hinweise und Wünsche zum Thema Verkehrs- und Schulwegsicherheit. Hier wird vor allem die Achse von Bamberg-Ost in die Innenstadt genannt, die auch viele Kinder und Jugendliche nutzen, aber auch mehr Sicherheit an Spielplätzen. Auf Platz 3 stehen die Themen Grünflächen und Spielplätze, auch hier wird konkret die Schaffung von Mehrgenerationenplätzen für alle gewünscht.

 

Hat Sie bei den Ideen etwas verblüfft?

Ja, ich war positiv überrascht, wie realitätsnah die Wünsche sind. Entdeckte Problempunkte werden nicht nur präzise benannt, sondern auch durch klare Vorschläge für Abhilfe ergänzt. Wir sind dafür sehr dankbar und geben alles an die Verwaltung weiter, die vielen Anfragen konkret nachgehen konnte.

 

Welchen zum Beispiel?

Etwa, ob auf der Jahnwiese ein Wasserspielplatz möglich ist, was aber leider nicht geht. Wir haben das überprüfen lassen: Trotz der Nähe zum Fluss liegt das erreichbare Untergrundwasser dafür viel zu tief, nämlich mehr als 6 Meter. Umsetzbar waren hingegen gewünschte Outdoor-Spielpätze wie ein Workout-Park im Volkspark sowie ein Skaterpark. Auch der Wunsch nach einer zusätzlichen öffentlichen Toilette in der Innenstadt ist zurzeit in Planung. Hier steht eine umfangreiche Bedarfsanalyse an, und wir wollen einen WC-Übersichtsplan veröffentlichen.

 

Das sind Ihre Projekte für 2020?

Als nächstes möchte ich die vorhandenen Flyer aktualisieren und das Familienportal Bamberg noch bekannter machen. Auch das ist ein Ergebnis des Ideensammlers: Den Informationsfluss zu verbessern, denn tatsächlich gibt es in Bamberg viele Dinge und Angebote, die bei den Familien offenbar nicht genügend bekannt sind.

 

Am 15. März ist OB-Wahl: Was wäre Ihre erste Handlung als Oberbürgermeisterin?

Wenn ich noch einen Zauberstab zur Verfügung hätte, würde ich das Gebäude der früheren Maisel-Brauerei in der Moosstraße sofort in ein „Familienhaus“ verwandeln: Eine offene Anlaufstelle für Familien, die auch einen Kindergarten, eine Krippe und eine Mittagsbetreuung umfasst. Vor allem aber als Ort der Begegnung, z. B. mit offenem Bücherschrank, viel Raum zum Verweilen und zum Spielen“.

Kerstin Bönisch

 

Das Büro der Familienbeauftragten Caroline Lang ist immer dienstags und donnerstags, jeweils von 9-12 Uhr im Rathaus Geyerswörth, 1. OG, zu erreichen. Für persönliche Gespräche bitte einen Termin per Mail (familienbeauftragte@stadt.bamberg.de) vereinbaren.

Der Ideensammler steht derzeit im Eingangsbereich des Rathauses am Maxplatz und wird regelmäßig geleert.

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