Große Altersunterschiede und verschiedene Interessen bei Geschwistern machen für Eltern die Auswahl von Serien über Spiele-Apps bis zu Hörangeboten nicht gerade leicht. Wegen der Kita- und Schulschließungen sind die Heranwachsenden nun gemeinsam zu Hause. Um Konflikte zu vermeiden, braucht jedes Kind auch Zeit für eigene, digitale Lieblingsangebote. Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ empfiehlt: Wenn gemeinsam geschaut oder gespielt wird, müssen die Inhalte für alle Kinder geeignet sein und orientieren sich am jüngsten Kind.
Das „KiKaninchen“ oder „Brawl Stars“ am Tablet, Familienserie oder Casting Shows im Fernsehen: Ein Angebot für alle Kinder zu finden ist nicht leicht. Ist der Altersunterschied groß, wird es umso schwieriger: Was die Jüngeren begeistert, ist für Ältere schon langweilig. Umgekehrt ist vieles, was den älteren Geschwistern gefällt, für die jüngeren unverständlich oder sogar ängstigend. „Gerade jetzt, wenn alle Familienmitglieder häufig gemeinsam zu Hause sind, helfen Routinen und Regeln bei der Mediennutzung dabei, Konflikte und Überforderungen zu verhindern“, rät Kristin Langer, Mediencoach der Initiative SCHAU HIN!. „Empfehlenswert ist, wenn jedes Kind Zeit für seine Wunsch-App, Lieblingssendung oder Videoanrufe mit Freunden eingeräumt bekommt.“
Zeiten vereinbaren und Alternativen anbieten
Verbindliche Zeiten für die Nutzung digitaler Geräte zu vereinbaren, ist derzeit besonders wichtig, weil diese Geräte in einer Familie mehr als sonst im Einsatz sind. Regelmäßig, etwa zu Wochenbeginn, wird bestimmt, wer wann an der Reihe ist. Kinder und Eltern sollten auch Alternativbeschäftigungen für die Zeit ohne Medien absprechen.
Für Zeiten, in denen Geschwister gemeinsam Medien nutzen, orientieren Eltern sich am besten am jüngsten Kind und wählen für das gemeinsame Schauen und Spielen entsprechende Angebote aus. In den aktuellen SCHAU HIN!-Medientipps sowie bei den pädagogischen Empfehlungen von Film-, TV-, Spiele- und App-Portalen, wie beispielsweise Kinderfilmwelt, Flimmo, Spieleratgeber NRW und klick-tipps.net, werden Eltern fündig.
Mit Medien voneinander lernen
Ältere Kinder sind mitunter technisch versierter und können für ihre jüngeren Geschwister Fotospiele, Filmtricks oder Ton- und Geräuschcollagen aufnehmen. „Je aktiver Kinder Medien selbst erkunden und eigene Ideen kreativ umsetzen, desto vielfältiger entwickelt sich ihre Medienkompetenz“, sagt Langer. Für ältere Kinder entsteht ein zusätzlicher Anreiz, die Grundtechniken von Mediengeräten spielerisch ihren jüngeren Geschwistern näher zu bringen.